MAK Forum

MAK Forum

Das Museum für angewandte Kunst Wien hat zur 150. Jahresfeier des Hauses einen neuen Multimedia-Saal, genannt das MAK Forum, in Betrieb genommen, der das Herzstück des MAK DESIGN LABORS darstellt.

Gemäß der vielseitigen Anforderungen des Hauses an eine solche Location wurde naturgemäß auch das Thema Beschallung von Anfang an intensiv diskutiert. Und gemessen an den räumlichen Voraussetzungen auch ein nicht ganz einfaches: der Raum weist keinerlei absorbierende und damit akustisch wirksame Oberflächen auf und die Nachhallzeit beträgt nahezu 3 Sekunden. Aufgrund seiner Geometrie sind zudem verschiedenste Resonanzen im Bassbereich vorhanden.

Die Herausforderung

Unsere Aufgabe bestand nun darin, mittels der Auswahl entsprechender Komponenten, sowie deren Anordnung und Ausrichtung, möglichst optimale Voraussetzungen für ein gutes Beschallungsergebnis zu schaffen. Eine vom Architekten-Team vorgesehene Vorsatzschale zur Abdeckung der Lüftungseinheit stellte hierbei eine zusätzliche Herausforderung dar, weil diese Vorsatzschale im Bereich der Frontlautsprecher und Bässe naturgemäß einen Resonator darstellte.

Unsere Lösung

Nachdem wir Beschallungslösungen grundsätzlich umfassend denken, machten wir aus der Not auch gleich eine Tugend und bauten das Basssystem gleich in dieser Vorsatzschale ein. Andererseits funktionierten wir diese aber auch gleich zu einem großen Resonanzabsorber um, indem wir die Konstruktion – unter Zuhilfenahme von für uns maßgefertigten Silèncio Spezial-Akustikpaneelen – an geometrisch relevanten Positionen entsprechend dämmten.

Die Position der Basslautsprecher sorgte hierbei durchaus für Diskussionen. Diese erschien uns aus akustischen Überlegungen jedoch genau so zwingend notwendig, weil dadurch einerseits eine möglichst gleichmäßige Basswiedergabe im Raum erzielt wird, andererseits aber zudem genau im vordersten Bereich, also dort, wo üblicherweise Sprecher- bzw. Rednerpulte oder kleine Bühnen stehen, eine durch Reflexionen bedingte Verminderung der Basswiedergabe erfolgt. Somit also ideale Voraus- setzungen für den angedachten Betrieb.

Die Basslautsprecher sind zudem von uns speziell für diesen Zweck entworfene Doppel-15″ Eigenkonstruktionen in geschlossener Bauform, weil uns diese in Anbetracht der akustischen Gegebenheiten als zielführendste Herangehensweise in Bezug auf Impulstreue und tiefreichende Basswiedergabe erschien. 30Hz flat im Raum und trotz der widrigen akustischen Verhältnisse eine saubere, resonanzfreie und tonal richtige Basswiedergabe sind das Ergebnis. Zugegeben, ohne unserem Messtechnik-Know How wäre das wohl nicht ganz so der Fall. Aber ohne die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen zu haben, wäre das Ergebnis selbst damit nur bedingt zu erreichbar gewesen. Zu viele schlecht beschallte Räume sprechen hier Bände…

Als Topteile entschieden wir uns für Produkte des Herstellers Alcons Audio, weil diese aufgrund ihrer Bauweise mit Bändchen-Hochtöner in akustisch schwierigen Situationen wie dieser deutliche Vorteile gegenüber herkömmlichen Konstruktionen aufweisen. Dass deren Wiedergabequalität auf allerhöchstem Niveau liegt, war zudem ein weiteres Entscheidungs-kriterium seitens des Auftraggebers, zumal das MAK schon seit vielen Jahren Systeme von Alcons Audio zur Beschallung der übrigen Räumlichkeiten verwendet. Und diese zählen bekanntlich auch zu den akustisch durchaus anspruchsvolleren Aufgaben.

Das Ergebnis

Das nunmehr erzielte Ergebnis im MAK-Forum bestätigt uns wieder einmal in unserer Herangehensweise an Beschallungsaufgaben, zu der aus unserer Sicht unabdingbar eben auch profunde akustische Kenntnisse erforderlich sind.

 Wir überlassen das Wort an dieser Stelle aber gerne dem tontechnischen Leiter des MAK, Herrn Alfred Bochno, der unsere Installation mit folgenden Worten kommentiert hat: „Wieder einmal eine herausragend gute Lösung seitens Pro Performance, das Ergebnis ist schlicht exzellent.“